1. Entstehung des „Creativ Center Bargeshagens“ und dessen finanzielle Unterstützungen
Das „Creativ Center Bargeshagen“ ist eine soziale Einrichtung in deren hauptsächlich Kinder und Jugendliche zwischen 10 und 21 Jahren ihre Freizeit verbringen. Die Arbeit im „Creativ Center“ basiert auf den gesetzlichen Grundlagen des Kinder und Jugendhilfegesetzes, des Bundessozialhilfegesetzes und des Jugendschutzgesetzes. Es werden täglich bis zu 15 Kinder und Jugendliche von einer Gemeinwesenarbeiterin und zur Zeit bis 06/2017 bzw. 11/2017 von weiteren zwei jugendlichen BfD-Mitarbeitern (Bundesfreiwilligen Dienst) in der Einrichtung betreut.
Die Jugendeinrichtung wurde am 25.05. 2002 aus einer Initiative von mehreren 14 bis 16 jährigen gegründet. So suchten und fanden diese einen Ort, bei welchem viel Platz sein sollte, um einen Jugendclub auf zu bauen. In der Hauptstraße 58 Bargeshagen stand das zweigeteilte Gemeindezentrum. Auf der einen Seite dieses Gebäudes saß die Gemeindevertretung und auf der anderen Seite war das Gebäude eine buchstäbliche Ruine, welche es zu renovieren galt.
So wurden, von den damaligen Jugendlichen, neue Wände eingezogen, das Dach wurde teilweise erneuert und die Innenräume wurden mäßig saniert. Die finanzielle Unterstützung gab es durch die Gemeinde. Sie unterstützte die Jugendarbeit jedoch nicht nur mit finanziellen Mitteln und einer Einrichtung, sondern auch durch eine Betreuung. Diese sollte nun die leitende und lenkende Person zwischen den Jugendlichen sein.
Nun waren alle Grundlagen für die Entstehung eines neuen Jugendtreffs gelegt, und er wurde seit dem 25.5.2002 von Montag bis Freitag von 16.00 Uhr bis 20.00 Uhr geöffnet. Zu dieser Zeit hatte sich auch das „Kornhaus“ in einem Raum des Gemeindezentrums eingemietet. Viele Jugendliche, welche den Jugendclub besuchten, besuchten oft das „Kornhaus“ um hier kreativ zu arbeiten. Durch diesen Umstand wurde der neue Jugendclub, „Creativ Center“ genannt, da die Jugendlichen beide Einrichtungen in ihrer Freizeit miteinander verbinden wollten.
Im laufe der Zeit gab es viele Veränderungen im „Creativ Center Bargeshagen“. Die Betreuer wechselten und die Renovierungarbeiten gingen weiter. Die Jugendlichen wollten einen Jugendclub, welcher ihnen optimale Freizeitangebote bietet.
So wurde 2004 ein Tanzraum gestaltet, um nun auch Tanzevents veranstalten zu können.
2005 wurden das Bad und die Küche erneuert, und die ersten Arbeiten im zweiten Stockwerk begonnen. So wurde hier ein Wanddurchbruch durchgeführt, und aus einer Abstellkammer und einem heruntergekommenen Fernsehraum ein großer Raum mit einen durch Bekannte gespendeten Billardtisch gemacht.
Die Entwicklung ging rasant und 2006 wurde ein Fitnessraum mit verschiedenen Geräten durch eigene Kräfte auf- und ausgebaut. Auch ein PC- Raum wurde mit einigen Sachspenden aufgebaut, und erweitert sich heute noch ständig.
Da es nun schon einige Jahre her war, als die unteren Räume renoviert wurden, und die Ansprüche der Jugendlichen gestiegen waren, wurden 2007 noch einmal der Tanzraum, und der Flur renoviert. Alle Fortschritte wurden finanziell von der Gemeinde und einigen Sach-und Geldspenden finanziert und realisiert.
2. Leistungsangebot und Pädagogik im „Creativ Center Bargeshagen“
2.1. Das „Creativ Center“ als „Haus der Begegnungen“
2008 kam eine Idee auf, dem „Creativ Center“ das Motto „Haus der Begegnungen“ zu geben. Alt und Jung sollten zusammen ihre Freizeit in einer Einrichtung verbringen.
So wurde als letzte Aktion der Jugendlichen ein weiterer Raum zu einem Töpferraum umgebaut und ein Brennofen gekauft. Hier trafen sich nun fünf Mal in der Woche zehn bis zwölf Frauen, welche gemeinsam töpferten und sich austauschen. Finanzielle Unterstützung gab es auch bei dieser Aktion durch die Gemeinde.
Das Motto „Haus der Begegnungen“ soll außerdem auf das Zusammenkommen von vielen verschiedenen Kindern und Jugendlichen bezogen auf Alter, Herkunft, Interessen und Schicksalen verweisen. Diese sollen sich im „Creativ Center Bargeshagen“ „begegnen“ und untereinander neue soziale Kontakte knüpfen.
2.2. Räumlichkeiten und deren pädagogische Nutzung
Die Renovierungen im gesamten „Creativ Center“ wurden durch Jugendliche organisiert und umgesetzt. Dies hat den pädagogischen Hintergrund, dass alle Räumlichkeiten geschätzt und damit von jeglicher Zerstörung ausgeschlossen sind, und handwerkliche Fähigkeiten trainiert und ausgebaut werden.
Nach all den Renovierungen, neuen Ideen und Unterstützungen hat das „Creativ- Center“ nun ein reichhaltiges Angebot an Freizeitaktivitäten. Ein Aufenthaltsraum im oberen Bereich wird zum gemütlichen Beisammensitzen, Unterhalten und Hausaufgaben erledigen genutzt. Da einige Jugendliche unter anderem Probleme bei der Erledigung von schulischen Aufgaben haben, wird den Heranwachsenden immer durch die Betreuer Hilfe angeboten. Somit wird außerdem ein enges Verhältnis zwischen Betreuern und Jugendlichen aufgebaut.
Der Töpferraum, der sich ebenso in dem oberen Bereich befindet wird zum töpfern und für andere kreative Tätigkeiten genutzt. Hierbei werden die Jugendlichen in ihrem Durchhaltevermögen bei der Erledigung von kreativen Projekten mit Unterstützung gefördert.
Ein Fitnessraum wird zum trainieren genutzt. Der in diesem Raum betriebene Sport soll außerdem als Ventilfunktion gegen im Alltag aufgebauten Frust dienen, und ist somit eine Prävention gegen Gewalt und Unrecht.
Seit 2011 wird im oberen Dachbereich ein Bandraum ausgebaut. Hier treffen sich Jugendliche zum gemeinsamen musizieren. ,
Im unteren Bereich befindet sich ein PC- Raum, welcher für Internetspiele, sowie zum Hausaufgaben erledigen beansprucht wird. Auch für Bewerbungen und Arbeitssuche werden die Computer genutzt. Hierbei geben die Betreuer immer wieder Hilfestellungen und reden mit den Jugendlichen, um diese auf den richtigen Weg zu bringen.
Ein Tanzraum wird täglich zum Musik hören, einstudieren von Choreographien, Fernsehen und zum darten, an einem in diesem Raum befindlichen Dartautomaten genutzt. Diese Tätigkeiten helfen den Jugendlichen zu entspannen und deren Freizeit zu genießen, dies geschiet meist zusammen mit den Betreuern.
In der unterern Etage befindet sich ebenso eine Küche, worin jeden Donnerstag ein „Back-und Kochtag“für die Kinder und Jugendlichen stattfindet. Meist beteiligen sich hier ausschließlich Kinder bis 12 Jahren. Diese haben zusammen viel Spaß und lernen für zu Hause. Denn einige Kinder, welche sich im Creativ Center aufhalten, müssen sich alleine Mittag kochen,wenn diese von der Schule kommen. da deren Eltern durch ihre Arbeit erst am Abend wieder nach Hause kommen. So werden mit den Besuchern größtenteils gesunde und mundende Mahlzeiten gekocht.
Im Außenbereich des „Creativ Centers“ wird im Frühling und Sommer ein kleines Beet bepflanzt, damit die Heranwachsenden zu der Natur einen Bezug herstellen und dabei vom Alltag entspannen können. Diese Atmosphäre der Freiheit oft zum reden zwischen Betreuern und Jugendlichen genutzt.
2.3. pädagogisches Arbeiten
Auch Hausarbeit muss teilweise durch die Jugendlichen und Kinder erledigt werden, aber auch dies ist eine wichtige pädagogische Maßnahme, damit Sauberkeit gelernt und bewahrt wird, in der Hoffnung, dass die Jugendlichen dies im Alltag praktisch umsetzten.
Viele Jugendliche im „Creativ Center“ haben Schicksale, und vertrauen diese den Betreuern an. Fast täglich gibt es Gespräche zwischen diesen und den Jugendlichen, worum es um familiäre und freundschaftliche Konflikte, Drogenkonsum, Arbeit und anderen Themen, welche die Jugendlichen beschäftigen geht.
Falls die Betreuer ein Problem nicht lösen können, oder es zu schwerwiegend ist, wenden sich diese an verschiedene Institutionen. So arbeitet das „Creativ Center“ unter anderem mit Psychologen, Sozialpädagogen, Kinderärzten, Familienbetreuern, mit dem Arbeitsamt und Logopäden zusammen.
Besonders wichtig war und ist der Jugendclub für Kinder, welche sich ohne das „Creativ Center“ in Bushaltestellen getroffen haben, und hier Vandalismus betrieben. Es wurde mit diesen gearbeitet, indem ein Projekt des Neugestaltens der Bushaltestellen iniziert wurde. Dieses hatte wiederum den Hintergrund, dass Kreativität gefördert, Sauberkeit bewahrt und die Jugendlichen eine sinnvolle Aufgabe für ihre Freizeit entwickeln.
Auch das Prinzip „Hilf mir, es selbst zu tun“ wird im Alltag des Jugendclubs befolgt. Viele Jugendliche müssen den Übergang von der Schule in das Arbeitsleben bewältigen. Unterstützt werden diese bei der Organisation durch die Betreuer, indem Gespräche und Internetrecherchen geführt werden. Auch werden ihnen Rückhalt und Erfahrungswerte durch ältere Besucher übermittelt. Was wiederum den Gruppenzusammenhalt festigt.
Auch Jugendliche, welche eine Straftat begangen haben, leisten Sozialstunden im „Creativ Center Bargeshagen“. Dies hat den Vorteil, dass die Straffälligen mit Besuchern des „Creativ Centers“ sprechen, und diese somit vor unüberlegten Taten warnen. Auch die Sozialarbeiter können positiv, unter anderem mit ihrer Lebenserfahrung, auf die straffällig gewordenen Jugendlichen einwirken.
Viele Ausflüge, wie zum Beispiel jährliche Fahrten in den Hansa Park, Heuhotel, Eishalle Rostock, Erdbeerhof u.a. stärken das Gruppengefüge und bringen einen Zusammenhalt.
Die Mitarbeit und Unterstützung an Aktivitäten in der Gemeinde wie die Kindertagsfeier, Sommerfest... stärken das Netzwerk.